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Digitale Trauerwelten

Shoppen geht inzwischen am einfachsten online. Viele Korrespondenzen finden per Mail oder Messenger statt. Und anstelle der Zeitung ist das Tablet die meistgenutzte Informationsquelle. Liegt es also nicht nahe, auch in Trauersituationen Online-Angebote in Anspruch zu nehmen?
Die Antwort: Ja – aber … Denn nicht in jedem Fall sind digitale Wege hilfreich oder angemessen. Oft genug bleiben persönliche, traditionelle Formen des Abschieds tröstlicher.
Zwar ist es hilfreich und komfortabel, die Sterbeurkunde online zu beantragen, und viele Bestattungsunternehmen bieten auch einen Überblick über ihr Angebot und ihre Produkte auf ihren Websites an. Aber bereits beim Trauerportal und der virtuellen Kerze, die für eine oder einen Verstorbenen entzündet werden kann, zeigen sich die ersten Grenzen. Wer eine Trauerfeier im Livestream verfolgt, wäre meist lieber persönlich anwesend.
Denn Abschied zu nehmen, ist verbindender, wenn er direkt am Grab erfolgen kann. Angehörige sind dankbar für Menschen, die Anteilnahme zeigen. Auch diejenigen, die als Gäste an einer Trauerfeier teilnehmen, fühlen sich einem geschätzten oder geliebten Menschen ein letztes Mal ganz nahe.
Dennoch sind digitale Angebote berechtigt und haben einen hohen Wert. Nicht jedem ist es möglich, persönlich an einer Trauerfeier teilzunehmen, sei es aufgrund räumlicher Entfernung oder aus körperlichen Gründen. Wer eine Trauerfeier plant, kann in jedem Fall auf die einfühlsame Unterstützung seines Bestattungsunternehmens bauen. Der Bestatter findet den passenden Weg, um allen Angehörigen, Familienmitgliedern, Freunden, Kollegen und Nachbarn eine Teilnahme am Abschied zu ermöglichen – online oder offline.
Ihre Familie Töpper
Wer möchte ich am Ende gewesen sein?

Sich mit der eigenen Vergänglichkeit zu beschäftigen, vermeiden die meisten Menschen. Und doch begleitet uns die Gewissheit, dass wir nicht ewig leben werden, ein Leben lang. Das klingt entmutigend? Nein, ganz im Gegenteil: Weil die Lebenszeit endlich ist, ist sie so kostbar!
Sich mit dem Ende auseinanderzusetzen, bedeutet nicht Resignation, sondern vor allem Selbstreflexion. Ein Mensch, der sich darüber bewusst ist, dass er irgendwann gehen muss, wird jeden Tag intensiver leben, schöne Momente mehr genießen, Chancen mutiger nutzen und vor allem dankbarer sein.
Die wichtigste Frage dabei lautet: „Wer möchte ich am Ende gewesen sein?“ Die Antwort darauf ist sicherlich nicht leicht zu finden, aber es lohnt sich, darüber nachzudenken. Eine ungewöhnliche, aber sehr effektive Herangehensweise ist das Schreiben der eigenen Trauerrede. Sich in die Retrospektive zu versetzen und zu überlegen: Was sollen andere über mich sagen, wenn ich nicht mehr da bin? Womit habe ich mein Leben verbracht, was waren meine Inhalte? Welche Werte gebe ich weiter, was soll in meinem Sinne fortgeführt werden? Wofür bin ich dankbar?
Diese fiktive Trauerrede ist ein sehr guter Gradmesser und Spiegel für das eigene Leben. Sie zeigt, wo wir stehen – doch auch, wohin wir wollen. Sie kann Trost spenden und Mut machen. Noch sind wir ja da.
Ihre Familie Töpper
Kirche, Handwerk, Bestatter: Ein Bündnis für die Bestattungskultur

Wenn ein Mensch verstirbt, stehen Hinterbliebene vor einem seelischen Scherbenhaufen. Zuverlässige, kompetente und mitfühlende Hilfe ist in dieser traurigen Situation wichtig. Zum Glück kann sie von verschiedenen Seiten kommen – und die Helfer arbeiten zusammen. Seelsorger, Bestatter und handwerkliche Dienstleister wie Steinmetze und Friedhofsgärtner stimmen sich untereinander ab, um den Angehörigen etwas von ihrer Last zu nehmen.
Regelmäßig treffen sich Vertreter und Vertreterinnen dieser Berufe, um sich im „Zentralen Besprechungskreis Kirche und Handwerk“ auszutauschen. „Immer mehr Menschen sterben allein und die Vielfalt der Bestattungsformen nimmt zu. Als Kirche müssen wir uns fragen, wie wir den Friedhof als Ort der Begegnung und des Gedenkens bewahren und gleichzeitig auf gesellschaftliche Entwicklungen reagieren können“, erklärte Thomas Adomeit, Bischof der evangelisch-lutherischen Kirche aus Oldenburg. „Wert und Würde kommen einem Menschen nicht nur im Leben zu, sondern reichen über den Tod hinaus. Deshalb ist die Bestattungskultur einer Gesellschaft ein Ausdruck von Humanität und des Umgangs auch mit Lebenden“, betonte Josef Holtkotte, katholischer Weihbischof in Paderborn.
Die Bundesverbände der deutschen Bestatter und Steinmetze warben während der Konferenz in Hamburg für lebensnahe Regelungen bei Friedhofssatzungen. Beide positionierten sich deutlich gegen die Praxis anonymer Bestattung. Diese solle nur auf ausdrücklichen Wunsch der Verstorbenen erfolgen. Das namentliche Gedenken an einen Menschen sei eine Frage persönlicher Würde und kultureller Verantwortung gleichermaßen.
„Die Bestatterinnen und Bestatter sind die zentralen Ansprechpartner für alle, die einen geliebten Menschen verloren haben, oder die sich Gedanken um ihren eigenen Abschied machen. Für uns als Berufsverband ist es entscheidend, eng mit den anderen friedhofsnahen Gewerken und mit den Kirchen im Austausch zu stehen, um unsere Erfahrungen und unsere Expertise zielgerichtet einzubringen“, erklärte Stephan Neuser, Generalsekretär des Bundesverbands Deutscher Bestatter.
Ihre Familie Töpper