Bestattungshaus Haferbeck-Töpper

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Der Tod bedeutet gar nichts

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Der Tod bedeutet gar nichts.
Ich bin nur nach nebenan entschwunden.
Ich bin ich und du bist du.
Und was wir für einander waren, das sind wir noch immer.
Nenne mich bei meinem vertrauten Namen.
Sprich über mich in der leichten Weise, wie du es immer getan hast.
Ändere nicht deinen Tonfall.
Trage keinen Ernst und keine Trauer in dir.
Lache wie wir immer gelacht haben über die kleinen Scherze,
die wir gemeinsam genossen haben.
Spiele, lächle, denke an mich, bete für mich.
Lass meinen Namen immer das vertraute Wort sein, das er immer war.
Sprich ihn unbekümmert aus, ohne die Spur eines Schattens auf ihm.
Leben bedeutet all das, was es immer bedeutet hat.
Es ist das gleiche, so wie es immer war.
Da ist eine absolute und ungebrochene Kontinuität.
Was ist der Tod anderes als ein unbedeutender Zwischenfall?
Warum sollte ich denn aus dem Sinn sein, nur weil du mich nicht mehr sehen kannst?
Ich warte einstweilen auf dich, irgendwo ganz nah, gleich um die Ecke.
Alles ist gut.

(Henry Scott Holland)

Ihre Familie Töpper

Alles im Wandel?

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Alle Jahreszeiten an einem Tag, nie weiß man, was man anziehen soll, wenn man auch nur kurz zum Bäcker huscht – der April ist der Inbegriff des Unzuverlässigen. Sprichwörtlich bedeutet er den Wandel, bevor die Menschen dann in den frühlingshaften Wonnemonat Mai schreiten.

Der stete Wechsel scheint ein perfektes Abbild des Lebens und der Veränderung von Lebensschwerpunkten und Weltanschauungen zu sein. Das kann durchaus anstrengend sein, besonders, wenn es mehr als die Entscheidung zwischen T-Shirt oder Regenjacke nach sich zieht. Was heute gilt, kann morgen schon vollkommen überholt sein.

Nicht immer aber bedeutet „alles neu“ auch eine Verbesserung, es kann auch Liebgewonnenes verschwinden lassen – sogar die Oma, den Opa oder andere Familienmitglieder. In den vergangenen Jahren hat sich laut Statistiken der Wandel in der Bestattungs- und Erinnerungskultur beschleunigt. Nachdem bereits seit Jahrzehnten Feuerbestattungen einen immer größeren Anteil einnehmen, werden jüngst Natur- oder Seebestattungen immer häufiger gewählt. Die Motivation liegt auf der Hand: Den Angehörigen soll eine Grabpflege erspart werden.

Die Friedhöfe hingegen werden leerer. Immer weniger Menschen werden hier beigesetzt, Grabstellen verwaisen. Für die Betreiber, also die Städte oder Kirchengemeinden, ist dies ein Problem – denn auch ein Friedhof muss sich wirtschaftlich tragen. Aufgrund der Liegezeiten kann er aber auch nicht aufgelöst und umgewidmet werden. Zwar vermelden einige Gemeinden ein erneutes Ansteigen der Erdbestattungen im Sarg, aber noch scheint es verfrüht, von einer Trendumkehr zu sprechen.

Dabei bieten Friedhöfe, trotz eines erhöhten Grabpflegeaufwands, die beste Voraussetzung, der Erinnerung einen Ort und Halt zu geben. Das betrifft nicht nur die eigenen Familienangehörigen, an deren Grab, vielleicht zum Geburtstag oder Sterbetag, am Totensonntag oder Karfreitag Blumen niedergelegt werden. Es betrifft auch die anderen hier bestatteten Menschen. Wohl jeder Besucher eines Friedhofs hat beim Gang entlang der Wege schon einmal innegehalten, weil er oder sie ein Grab entdeckt hat: „Ach guck mal, mein alter Biolehrer. Wann ist der denn gestorben?“ Vielleicht war es auch der Fußballtrainer oder der Kioskbetreiber. So wird auch das eigene Grab irgendwann einmal zufällig von Passanten gefunden, die dann zurückdenken, um sich zu erinnern. Und darauf wollen Sie verzichten?

Ihre Familie Töpper

Muss man sich dafür schämen?

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„Alt werden ist nichts für Feiglinge“, so sagt man. Aber muss man sich dafür schämen, wenn alles langsamer geht und man auf Hilfe angewiesen ist?

Die ältere Dame aus der Nachbarschaft geht nie ohne ihren Regenschirm aus dem Haus. Auch bei strahlendem Sonnenschein. Sie geht langsam die Straße entlang – immer chic gekleidet, das silberne Haar hochgesteckt. Doch wenn es regnen würde, böte der Schirm ihr keinen Schutz. Denn ihren Regenschirm hat sie lediglich dabei, um sich beim Gehen zu stützen, sie nutzt ihn als Gehhilfe.

Des Öfteren sieht man alte Leute, die weder Rollator noch Gehstock nutzen – stattdessen gehen sie langsam und unsicheren Schrittes. Von einigen hört man, es sei ihnen unangenehm, öffentlich zu zeigen, dass die Zeiten der körperlichen Stärke und Unversehrtheit vorbei sind. Manche nutzen sogar Walkingstöcke, weil die sportlicher wirken als der gemeine Gehstock. Eine wackelige Angelegenheit!

Aber mal ehrlich: Muss man sich dafür schämen, mit über 80 Jahren eine Gehhilfe zu benötigen? Und muss man sich überhaupt für sein Alter oder körperliche Einschränkungen schämen?

In der Natur werden alte oder verletzte Tiere oft vom Rudel ausgestoßen – schlimmstenfalls werden sie einfach zurückgelassen. Das ist vielleicht der Grund dafür, dass auch wir Menschen so lange wie möglich so tun, als wären wir nicht auf Hilfe angewiesen. Noch dazu leben wir in einer Gesellschaft, die fortwährend propagiert, wir müssten immer jung, sportlich und stark sein.

In vielen anderen Kulturen hingegen werden alte Menschen sehr verehrt, ihre Lebenserfahrung wird hochgeschätzt und sie werden von den Jüngeren um Rat gefragt. Trotz ihrer Einschränkungen bleiben die Alten in den Familien – mitten im Leben – und werden nicht ausgegrenzt.

Angesichts der immer älter werdenden Gesellschaft erscheint ein Umdenken auch in unserer Kultur durchaus angebracht.

Ihre Familie Töpper